Tag 1 Besuch auf der Insel Tautra
Bereits der Anflug auf die drittgrößte Stadt Norwegens ist außergewöhnlich: Direkt neben der Landebahn beginnt der Trondheimsfjord. Ich klebe mit der Nase am Fenster und bin schon jetzt fasziniert. Nur ein kleiner, grün leuchtender Tannenwald trennt Flugzeug und Fjord. Die Räder des Flugzeugs berühren mit einem Ruck die Landebahn. In diesem Moment erfüllt sich einer meiner Reiseträume. I made it to Norway. Meine Eltern reisen jedes Jahr nach Norwegen und können von diesem wunderschönen Land nicht genug kriegen. Ich habe unzählige Videos und Fotos gesehen. Kulissen, die kein Theater dieser Welt besser inszenieren könnte. Atemberaubende Felswände, still ruhende Fjorde, Bergspitzen mit weißen Schneemützen, reißende Wasserfälle. Endlich hab ich die Gelegenheit etwas davon selbst kennen zu lernen.
„Hei hei!“, flötet es mir fröhlich entgegen. „Willkommen in Norwegen, willkommen in Trondheim.“ Unsere bunt gemischte Reisegruppe kommt nach und nach zusammen. Unterschiedliche Menschen mit einem gemeinsamen Ziel: Trondheim entdecken. Erleben. Genießen.
Es ist Anfang September. Das Wetter kann um diese Jahreszeit in Norwegen schon etwas unbeständiger sein. Im Gepäck haben wir Regenjacken, feste Schuhe und natürlich dicke Norwegen-Pullover. Diese Ausstattung kann jedoch im Rucksack bleiben, denn uns erwartet phantastisches Wetter. Bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel beginnt unser Trondheim-Abenteuer mit einer Fahrt im RIB-Boat (Feststrumpfschlauchboot) (www.crazycoyote.no/english/) über den Fjord. Für die Fahrt ziehen wir uns Floatinganzüge über die normale Kleidung und setzen Schutzbrillen auf und los geht’s. Unser Guide Børre Tangen steuert vom Heck aus und steigert die Geschwindigkeit nach und nach. Mit bis zu 50 Knoten – das sind ca. 90 km/h – können die Schlauchboote über das Wasser rasen. Ab und zu prallt das Boot an den Wellen ab, Wasser spritzt hoch. Die Luft hat den Geschmack von frischem Meerwasser. Meine erste richtige Begegnung mit Norwegen.
Ziel unserer Tour ist die Insel Tautra. Die Insel liegt inmitten des Trondheimsfjords und hat ein außergewöhnlich mildes Klima.
Wir besuchen den Klostergården: (www.klostergardentautra.no/). Vom Kloster Tautra kann man heute die Ruinen aus dem Jahre 1207 bestaunen. Und wer noch einmal staunen möchte schaut sich das 2006 fertig gestellte Mariakloster Tautra an. Das spektakuläre Bauwerk aus Holz und Glas wurde vom Architekten Jan Olav Jensen entworfen.
Wir sind jedoch aus einem weiteren Grund hier: Die Verkostung von regional gebrautem Bier steht auf dem Programm. Während uns Ståle Anderssen, der Besitzer der Hofanlage Klostergården, einiges über die Historie erzählt, wird Bier und norwegisches Essen gereicht. Wir sitzen im Sonnenschein an urigen Holztischen, Tautra ist wirklich ein schöner Ort für einen Ausflug und zum Verweilen.
Bei dem wunderbaren Herbstwetter und nach der langen Anreise war die Bierverkostung eine wunderbare Erfrischung zur rechten Zeit.
An unserem ersten Abend lernen wir Trondheim von oben kennen. Zum Dinner geht es in die Astrum Grill & Raw Bar. Besonders schön daran ist, dass sich dieses elegante Restaurant auf dem Rooftop unseres Hotels befindet. Wir übernachten im Clarion Hotel & Congress: (www.nordicchoicehotels.no/clarion/clarion-hotel-trondheim/)
Es liegt direkt am Fjord mit Blick auf den Hafen. Ich mache mich also auf den Weg vom siebten in den neunten Stock ins Restaurant.
Vor dem Essen besuchen wir die Sky-Terrasse und haben von dort einen wunderbaren Blick über das abendliche Trondheim: Es dämmert und die rötlich-schimmernde Sonne verschwindet langsam hinter dem Trondheimsfjord. Die City-Lichter erstrahlen. Auf der Sky-Terrasse wird es langsam frisch. Es ist doch einige Grade kälter als zu Hause.
Unsere Reise nach Trondheim steht unter dem Genuss-Stern. Dolce Vita lieben wir in Italien. In Frankreich leben wir wie Gott. Aus Spanien kennen wir die heilige Siesta. Doch was gibt es in Norwegen? Viel Genuss und Lebensfreude, viel mehr als ich mir vorgestellt hätte. Besonders wohl in Trondheim. Lisbeth Fallan vom Tourismus-Verband Trondheim, die uns kompetent begleitet hat, ist der eindrucksvolle Beweis. Die fröhliche Norwegerin mit dem herzlichen Wesen hat ein Lachen, das ansteckend ist. Sie erzählt, wie sie ihre Zeit zu Hause auf dem Balkon mit Blick zum Fjord genießt. Das glaubt man ihr sofort.
Tag 2 Trondheim erkunden!
God morgen Trondheim! Der Tag beginnt mit einer Stadtführung durch Trondheim. Start der Tour ist der Nidarosdom. Der Dom ist auf der Grabstätte des heiligen Olav errichtet. Im Jahre 1015 brachte dieser das Christentum nach Norwegen. Von etwa 1050 bis zur Reformation war der Nidarosdom ein Blick auf den Fjord vom Clarion Hotel & Congress Trondheim bei Nacht 5 wichtiges Pilgerziel. 1997 wurde der alte Pilgerweg wieder eröffnet. Schön am Olavsweg: Er ist nicht so überlaufen.
Der Nidarosdom ist die größte Kirche Nordeuropas und Norwegens Nationalheiligtum. Ganzer Stolz der mächtigen Kathedrale ist die gigantische Wagner-Orgel von 1741 im Inneren.
Trondheim ist eine dieser Städte, die man am besten zu Fuß oder mit dem Rad erkundet. Der Fluss Nidelva schwingt sich durch die Stadt. Am Ufer verläuft ein Radweg, der zu Touren mit dem Velo einlädt. Die rot leuchtenden Stadtfahrräder können mit einer Chipkarte, welche man in der Tourist Information erhält, ausgeliehen werden. Es gibt einige Radstationen, an denen man die Räder ausleihen und zurückgeben kann. Die Strecke am Fluss ist vielseitig und wunderschön. Es geht vorbei an den bunten Speicherhäusern, die so typisch für Skandinavien sind. Wir erreichen Bakklandet, einen der ältesten Stadtteile. Wir passieren dort alte Holzhäuser, Geschäfte und Cafés. Wir überqueren die alte Stadtbrücke (Gamle Brybro) und erreichen danach das Radfahrer-Highlight schlechthin: Den Fahrradlift „Trampe“.
Wer Lust hat, radelt vom Fluss einfach zum Fjord und setzt dort seine Radtour fort.
Nach der Radtour geht es ins Skigebiet. Nein, nicht zum Skifahren. Noch liegt kein Schnee, aber in der Skistua (www.skistua.no) kann man sich für die bevorstehende Saison schon in Stimmung bringen. Und wie! Als wir das Restaurant betreten hören wir es schon knistern: Ein Kamin. Wir sind begeistert und die Plätze am Feuer sind schnell besetzt. Das Essen, welches uns von dem jungen Koch Thomas Wahlqvist serviert wird, passt perfekt in diese Skistube: Wildgulasch mit Kartoffelpüree und Preiselbeeren. Nach dem Essen zieht es uns hinaus. Wir blicken direkt auf einen See. Um den See herum wachsen Beerensträucher. Wir starten eine kleine Challenge und beginnen jeder ein kleines Schälchen Blaubeeren zu sammeln. Ich bin in Norwegen, mitten in der Natur und pflücke Beeren. Und was soll ich sagen? Es macht großen Spaß. Es sind diese Momente, in denen man sich selbst beobachtet und schmunzeln muss.
Am Nachmittag besuchen wir die Mathall Trondheim: (www.mathalltrondheim.no/).
Bei dem Wort „Markthalle“ denkt man gewöhnlich an hektisches Treiben. Doch riesige Hallen mit schreienden Händlern, plattgetretenen Salatblätter und zermatschtem Obst auf dem Boden sucht man hier vergeblich. In der Mathall Trondheim erlebt man das Gegenteil: Ein großzügiger, wohlgeordneter Design-Store in dem frisches Gemüse, Obst, Fleisch, Gewürze und viele weitere Produkte auf Kundschaft warten. Alle Produkte sind aus der Region. Hier in Trondheim ein ganz neues Konzept: Kleine regionale Produzenten liefern ihre Produkte in die Mathall. Dort werden sie zentral verkauft. Der Produzent braucht keine eigene Vertriebsstruktur und der Kunde findet alles frisch in der Trondheimer Innenstadt. Doch das ist noch nicht alles. Die Mathall ist auch ein Ort zum Verweilen. Unten ist das Geschäft, oben ein kleiner Café-Bereich, von dem aus man das Treiben in der Mathall beobachten kann.
Tag 3 Das beste Hotelfrühstück Norwegens & ein bisschen Sport-Action
Scandic Hotel Nidelven, es ist 10 Uhr morgens. Zeit für ein Frühstück. Aber nicht irgendein Frühstück. Im Scandic Nidelven erwartet uns „Twinings Best Breakfast“ – das beste Hotelfrühstück Norwegens. Das Hotel hat diesen Preis 2015 zum zehnten Mal in Folge erhalten: (www.scandichotels.com/Hotels/Norway/Trondheim/Nidelven/)
Es gibt regionale Produkte, die wir mit Blick auf die Nidelva genießen: Fangfrischen Fisch, Käse, Omelettes und Smoothies in allen Geschmacksrichtungen.
Nach dem Frühstück geht es dann auf die Nidelva. Mit dem Kajak. In Trondheim kann man eine Tour durch die City auch auf dem Wasser erleben – Urban Kayaking (www.trondheimkajakk.no/en/welcome.html) nennt sich das. Die Paddel-Tour durch die Stadt ist aber nicht nur Sportlern vorbehalten. Auch als Ausflügler kann man sich getrost in eines der Kajaks begeben. Wer trotzdem auf Nummer sicher gehen möchte, der setzt sich einfach mit zum Tour-Guide ins Boot.
Wir haben Glück: Während wir im Restaurant Lille Skansen (www.lille-skansen.no/) beste Meeresfrüchte verzehren, klart es nach einem Mini-Regenschauer wieder auf. Sonnenstrahlen erobern den Himmel und ein Regenbogen erscheint über dem Wasser.
Tag 4 – Route 26 & eine spontane Bergwanderung
An unserem letzten Tag in Trondheim führt unser Weg uns auf die Route 26 (www.route26.no). Auf dieser 15 km langen Route liegen neun Höfe und Kunsthandwerksbetriebe, die man besichtigen kann. Es finden sich die kleinen Landwirtschaftsbetriebe, die die Mathall und die Restaurants in und um Trondheim mit den Lebensmitteln versorgen, die wir in den letzten Tagen so ausgiebig genossen haben.
Besonders beeindruckend: Die 250 Jahre alte Ersgard Farm (www.ersgard.no/welcome-to-ersgard). Die Farm liegt nur sechs Kilometer vom Flughafen Trondheim entfernt und bietet Wanderern und Geschäftsleuten eine sehr persönliche Unterkunft. Für Tagungen und Konferenzen gibt es einen modernen Konferenzraum, den man dort nicht erwarten würde. Das Essen für die Gäste kocht Schwiegermutter Kjellrun.
Nach dem Essen und vor dem Heimflug merken wir noch einmal, wie naturverbunden man in Norwegen ist. Aus dem Plan einen kleinen Spaziergang zu machen, wird das Besteigen eines Berges. Ungläubig, aber sehr glücklich finden wir uns nach einer Stunde ganz oben auf dem Berg Spigiln wieder.
Trondheim: Entschleunigt. Nordisch. Klar. Die Stadt in der Region Trøndelag in Mittelnorwegen ist charmant und hat ihr ganz eigenes Flair. Wenn sich nicht gerade zwei Hurtigruten-Schiffe am Hafen Trondheims treffen und ihre Gäste von Bord lassen, dann ist Trondheim eine junge Stadt. Die Universität mit technischem Schwerpunkt hat über 30.000 Studenten.
Jedes der besuchten Restaurants ist eine gute Wahl und uneingeschränkt zu empfehlen. Meine Favoriten sind die Skistua und das Lille Skansen.
An- und Abreise
Wir sind mit SAS Scandinavian Airlines nach Trondheim geflogen. SAS fliegt ab verschiedenen deutschen Flughäfen täglich via Kopenhagen und/oder Oslo nach Trondheim. SAS gehört zur Star Alliance und nimmt am Bonusprogramm Miles & More teil. Spigiln: On top of the rock Gipfelstürmerinnen: Pauline Pfirter (Basler Zeitung, rechts) und ich 13 Mehr Informationen unter: www.flysas.com/de/de/.
Informationen zu Norwegen sind unter www.visitnorway.de und zu Trondheim unter www.visittrondheim.no zu finden.
Ganz großartig diese Reisedokumentation. Sie hat mich an unsere Hurtigruten Tour von Bergen nach Kirkenes und zurück erinnert. Einmalig das intensive Elebnis des Nordlichts die Natur, die Menschen, ein Konzert in der Eismeerkathedrale in Tromsø und nicht zu vergessen, die hervorragende Besatzung der MS Richard With. Wir haben uns pudelwohl aufgehoben gefühlt🖒🖒🖒.
Für 2018 haben wir wieder eine Tour nach Norwegen geplant und schon gebucht.
Vielen Dank für diese netten Worte – ich freue mich sehr darüber, dass Ihnen der Bericht über Norwegen gefallen hat. Die Zeit in Trondheim war wirklich wunderschön und ich habe sie genossen. Ein Konzert in der Eismeerkathedrale klingt wirklich unvergesslich – das würde mir auch gefallen.
Norwegen ist ein beeindruckendes Land und ich möchte auch unbedingt noch einmal dorthin reisen. Ich wünsche Ihnen schon jetzt eine ganz tolle Tour durch Norwegen in 2018. Alles Liebe, Amrei
Ganz großartig diese Reisedokumentation. Sie hat mich an unsere Hurtigruten Tour von Bergen nach Kirkenes und zurück erinnert. Einmalig das intensive Elebnis des Nordlichts die Natur, die Menschen, ein Konzert in der Eismeerkathedrale in Tromsø und nicht zu vergessen, die hervorragende Besatzung der MS Richard With. Wir haben uns pudelwohl sehr gut aufgehoben gefühlt🖒🖒🖒.
Für 2018 haben wir wieder eine Tour nach Norwegen geplant und schon gebucht.