Als süddeutsches Mädchen – geboren in Karlsruhe – überrascht mich diese Stadt an keiner Ecke. Nichtsdestotrotz verfolge ich aus meiner (nicht mehr ganz so) neuen Heimat Köln natürlich alles, was sich hier Neues an Cocktails, Hotels und Bars ergibt und lasse mich bei gelegentlichen Besuchen gerne eines Besseren belehren. Die Tatsache, dass eine Neueröffnung einer – wie sich nun herausstellte, überragenden Cocktailbar – bis vor Kurzem an mir vorbei ging, hat mich dazu bewogen, mich innerhalb kürzester Zeit direkt zweimal von ihrem Ruf überzeugen zu “müssen”.
Um eines vorweg zu nehmen: das Guts & Glory in Karlsruhe kann sich mit allen erstklassigen, kreativen und stylischen Cocktailbars in ganz Deutschland nicht nur messen, sondern darüber hinaus auch behaupten! Nicht ohne Grund wurde die Bar vor Kurzem auf der Shortlist (Top 5) der Mixology Bar Awards 2017 in der Kategorie „Neue Bar des Jahres” nominiert, was vor allem der Verdienst des Bartenders und Mitinhabers des Guts & Glorys, Mo Kaba, ist.
Mo bringt die Welt der anspruchsvollsten Drinks nach Karlsruhe, denn nach Stationen – unter anderem in namhaften Bars in Frankfurt, Wien und Tokio – kann er seinen Erfahrungen nun in seiner eigenen Bar noch mal einen ganz anderen und tiefergehenden Charakter verleihen. Nicht nur der viermonatige Umbau der Bar, entstanden aus einer echten „Spelunke“, zeugt von seiner Weltkenntnis, sondern auch seinem guten Geschmack. Gemeinsam mit Philipp Haag, der gegenüber des Guts & Glory seit 2014 erfolgreich den DOM–GRILL, KITCHEN, BAR betreibt, hat Mo seinen Traum einer eigenen Bar im Mai diesen Jahres verwirklicht. Nachdem man sich also im DOM (übrigens alleine wegen der Räumlichkeiten einer alten anthroposophischen Kirche einen Besuch wert) bei einer “ALT ENWUTZ” – einem 300 Gramm Dry aged Careee vom schwäbisch-hallischen Landschwein den Bauch vollgeschlagen hat, muss man nur zwei Schritte zum Guts & Glory gehen und kann sich dort den Raffinessen von Mo und seinem Team hingeben.
Dort muss man dann maximal drei Minuten auf seinen Cocktail warten, denn im Guts & Glory kommt man in den Genuss von Drinks, die größtenteils nach dem „bottle-„ bzw. „barrel-aged“ Verfahren zubereitet werden. Dazu werden vorgemixte Cocktails in kleine Holzfässer gefüllt und reifen in diesen für einige Wochen. Während der Lagerzeit harmonisieren sich die Aromen des Cocktails und er nimmt weitere Geschmacksstoffe aus dem Holz des Fasses auf. Bereits im 19. Jahrhundert wurden Cocktails so angeboten, überraschen und überzeugen konnte mich von der Qualität dieses Verfahrens tatsächlich ein Mai Tai. Meine Assoziation zu diesem Getränk ist eigentlich ein „Ballermann-Frucht-Alptraum“ – revidiert wurde dies in Karlsruhe von einem Drink, der nicht nur durch das Anrichten mit geflammten Chilifäden und einer Zimtstange überzeugt hat, sondern vielmehr durch seinen kernigen und doch fruchtigen Geschmack in einem eisgekühlten Zinkbecher. Die ersten Verkoster dieses klassischen Cocktails von 1944 sollen ausgerufen haben: “Nicht von dieser Welt – Das Beste“. Überzeugend!
Neben dem Mai Tai, der auf der anspruchsvollen Getränkekarte zu finden ist, gibt es darüber hinaus eine Themenkarte, auf der alle drei Monate die neuesten Kreationen des Bar-Teams zu finden sind. Ab dem 30. September können alle Genießer gespannt sein auf die MYSTIQUE Karte. Wer jetzt an Nebel und dunkle Geheimnisse denkt, liegt genau richtig. Und um die Spannung auf das, was wir erwarten können, noch zu erhöhen, gibt es hier ein Video, das uns mehr als neugierig macht auf das, was sich Mo und sein Team haben einfallen lassen:
https://www.facebook.com/gutsandglorybar/
Was hier zu sehen ist, sind die mysteriösen „Küchen“ der Bartender, in denen Ideen entstehen, die uns zu Cocktail-Genüssen führen, die eine Vermählung geheimnisvoller Spirituosen, Modifier und Flavourings eingegangen sind, die nicht nur in Karlsruhe große Bewunderung finden werden.
Weitere Informationen aus dem Hause Guts & Glory sind hier zu finden.