Um exakt 09.18 Uhr erreicht die S-Bahn Bern ihren gleichnamigen Heimatbahnhof. Eine strahlende Wintersonne begrüßt mich in der 140.000 Einwohner zählenden „Bundesstadt Bern“, wie die de facto Hauptstadt der Schweiz offiziell genannt wird. Ich warte einige Augenblicke auf die Tram, die auch auf die Minute pünktlich erscheint. Daran muss man sich erst einmal gewöhnen, wenn man aus Deutschland kommt: Hier gehen die Uhren genau und die öffentlichen Verkehrsmittel richten sich danach, präzise und ganz ohne Stress.
Am Wahrzeichen der Stadt, der „Zytglogge“, steige ich aus und erblicke mein Ziel: Das BELLEVUE PALACE. Das Fünf-Sterne-Grandhotel thront auf einer Felsterrasse oberhalb des Aare-Ufers mit einem phantastischen Blick auf das in der Ferne schimmernde Berner Alpenpanorama. Direkt neben dem BELLEVUE PALACE erhebt sich das Schweizer Bundeshaus.
Das Hotel, erbaut im neoklassizistischen Stil, wirkt mit seiner gediegenen Fassade und den freundlichen Markisen über den Fenstern charmant und einladend.
Im Eingangsbereich wehen „Schweizerfahnen“ ein freundliches rotweißes Willkommen. „Schweizerfahne“, so wird die Nationalflagge in der Deutschschweiz genannt. Beinahe im Minutentakt gleiten Limousinen mit und ohne Stern diskret heran und entlassen ihre Fahrgäste, die dem Eingang zustreben. Hotelpagen eilen herbei, um die Neuankömmlinge mit einem Lächeln willkommen zu heißen, helfen mit der Drehtür und dem Gepäck und sind mit ihrer dezenten Höflichkeit im gesamten Komplex des BELLEVUE PALACE immer zu Stelle.
Ich schreite in das hochherrschaftliche Gebäude und freue mich darauf, nun selbst für einen Tag und eine Nacht Teil der Geschichte des BELLEVUE zu werden.
Als offizielles Gästehaus der Schweizer Regierung hat das Hotel seit seiner Eröffnung im Jahre 1913 Staatsgäste aus aller Herren Länder empfangen. Zur Gästeliste des BELLEVUE zählen – um einige Namen zu nennen – Nelson Mandela, Sophia Loren, Kaiser Akihito und die Queen.
Das Hotel hat 128 Zimmer und Suiten, die mit ihrer feinen Eleganz und wertvollen Antiquitäten aus der Zeit fallen. Ich beziehe ein Deluxe-Zimmer mit Blick auf die Berner Alpen. Trotz des feudalen Mobiliars muss auf moderne Technik wie eine regulierbare Klimaanlage, Wireless LAN und Highspeed-Internet nicht verzichtet werden. Das Bad ist groß und in hellem Marmor gehalten. Eine Fußbodenheizung sorgt für wohlige Wärme von unten.
Auf dem Schreibtisch liegt ein Buch. „Dubach im Machtpoker – Mord im Bellevue“. Ein Krimi über den Mord einer Bundesrätin. Ermittelt wird in Politik, Wirtschaft und mafiösen Kreisen. Daneben steht ein Fernglas. Soll man selbst loslegen und als Hobbyspion im BELLEVUE auf Streifzug gehen? Ich probiere es erst einmal mit dem Blick durch das Fenster auf Aare und Alpen.
Später treffe ich Hoteldirektor Urs Bührer. Eine persönliche Hotelführung lässt er sich nicht nehmen. Um das BELLEVUE PALACE zu verstehen, muss man es sich wie ein großes Theater vorstellen. Die Salons und das Restaurant sind die Bühne, auf der performt wird. Staatsgäste, Diplomaten, Geschäftsleute und anspruchsvolle Individualreisende sind die Protagonisten.
Ich verlasse zusammen mit Urs Bührer die Bühne, um einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. HEMOTIONEN – SWISSNESS – LUXUS – GESCHICHTE. Das Konzept des BELLEVUE PALACE in vier Worten auf leuchtenden Tasier Worten. in vier Worten. uchsvolle Individualreisende werden zu Protagonisten.afeln. „Wir möchten uns unsere Werte immer wieder selbst vor Augen führen“, so Bührer.
Vor Augen führt man sich in der Küche des Grandhotels auch die Schweizer Regierung und deren wichtigste Vertreter: An der Wand hängt die aktuelle politische Elite mit Name, Bild und persönlichen Speisevorlieben. Wer trinkt gern Cola light und isst dazu viel Fleisch? Wer möchte keine Innereien auf seinem Teller sehen? Die kleinen Geheimnisse kennt man im BELLEVUE. „Manche Gäste essen dreimal an einem Tag bei uns. Morgens, mittags, abends. Ein Diner muss mitunter in 57 Minuten über die Bühne gebracht sein. Das ist hier kein happygolucky. Das ist wie in einem Drehbuch, jede Aktion muss sitzen.“ Urs Bührer leitet das Haus seit fast zehn Jahren und ist mit Leib und Seele Hotelier. An manchen Tagen bringen er und sein Team bis zu 1.400 Essen auf den Tisch. 2.200 Anlässe werden pro Jahr in den feudalen Räumlichkeiten ausgerichtet. Von der indischen Präsidentin bis zum nordkoreanischen Staatsoberhaupt. Wer nach Bern kommt, wohnt im BELLEVUE PALACE.
Das Besondere am BELLEVUE: Trotz der hohen Staatsgäste kann man sich ganz unbeschwert im Hotel bewegen. „Hier sitzt manchmal die halbe Regierung des Landes zusammen, ohne Security, ohne alles. In Bern geht das.“ Bührer erzählt das nicht ohne Stolz. Macht es Bern doch zu einem vertrauensseligen Ort.
Zudem erläutert er, dass das Hotel sogar so mancher kennt, der noch nie in Bern war: „Agent in eigener Sache“, John le Carrés Spionagethriller wurde 1981 in diesem Haus gedreht.
Im Sommer ist die Bellevue-Terrasse eie, Geschäftsleute und Touristen zusammen.Treffpunktn beliebter Treffpunkt. In der Hotelbar kommen Staatsgäste, Geschäftsleute und Reisende zusammen. Es herrscht eine ungezwungene Stimmung. Und wer auf der Suche nach dem Gin des Lebens ist, der hat die Qual der Wahl zwischen exquisiten Sorten der hauseigenen Gin-Bar.
In der Nacht bekomme ich Gelegenheit den hochgelobten Service des Hauses persönlich zu bemühen. Es ist 01:30 Uhr und das Worst-Case-Szenario unseres digitalen Zeitalters ist eingetreten: Der Akku meines Smartphones ist leer. Und ich habe mein Aufladegerät nicht dabei. Nach einem kurzen Telefonat mit der Rezeption klopft es fünf Minuten später dezent an der Türe. Davor steht einer der dienstbaren Geister des Hauses und hält mir ein Silbertablett entgegen, auf dem ein USB-Kabel samt Adapter bereit liegt. Dankbar für die Rettung aus der digitalen Isolation schließe ich das Smartphone an und schlafe beruhigt ein.
Am nächsten Morgen verbringe ich schon die letzten Stunden im BELLEVUE. Das Frühstück wird im Restaurant Vue serviert. Ein prunkvoller Raum, der mit kolossalen Kronleuchtern ausgestattet ist und dessen Wändekellevue führe ein Tunnel zur Nationalbank. mit edlem Holz verkleidet sind. In der Mitte ist ein opulentes Frühstücksbuffet aufgebaut. Das Portfolio an Zeitungen reicht von der Berner Zeitung bis zur New York Times. So ist gewährleistet, dass der Hotelgast seine noble Herberge nicht uninformierter Dinge verlassen muss.
Urs Bührer, der mich gestern zu später Stunde nach einem intensiven Arbeitstag durch sein Haus geleitet hat und geduldig alle Fragen beantwortete, verabschiedet mich persönlich und ist wie selbstverständlich frisch und gut gelaunt.
Beim Verlassen des Hauses denke ich an die Anekdote, die er gestern erzählt hat: Es gibt das Gerücht, dass vom Hotel ein Tunnel zur Nationalbank führt. Das Leben schreibt vielleicht die schönsten Geschichten. Oder ist es doch Urs Bührer? Wie dem auch sei – das BELLEVUE PALACE hat schon viele Geschichten erlebt. Nach einer Nacht und einem Tag fühle ich mich schon wie ein kleiner Teil davon.
Das BELLEVUE PALACE gehört zu den außergewöhnlichen Schweizer Luxushotels der „VICTORIA JUNGFRAU COLLECTION“ und zu den „Leading Hotels of the World“. Weitere Informationen finden Sie unter: www.bellevue-palace.ch der www.victoria-jungfrau-collection.ch.
Anreise:
Vom Flughafen Bern-Belp via Bahnhof Belp erreicht man den Bahnhof Bern in ca. 30 Minuten.
Informationen & Tickets unter:
Swiss Travel System: Ob Kurztrip oder längerer Aufenthalt – mit einem speziell für Touristen entwickelten Fahrausweissortiment kann man die ganze Schweiz mit einem Ticket erkunden.
Swiss Travel System AG: www.swisstravelsystem.com
Schweizerische Bundesbahnen: www.sbb.ch