Switzerland, Travel
Schreibe einen Kommentar

Glacier Express: A Train to fall in Love with…

St. Moritz. Die Temperaturen an diesem Aprilmorgen sind recht frisch, aber die Frühlingssonne kämpft sich wacker zwischen den Wolken durch und kündigt einen sonnigen Tag an.

Die Reise beginnt

Am Bahnhof St. Moritz steht auf Gleis 1 – welches Gleis könnte ihm auch sonst gerecht werden – für uns einer der bekanntesten Züge der Welt bereit: Der Glacier Express. Der langsamste Schnellzug der Welt wird uns durch atemberaubende Schweizer Bergkulissen von St. Moritz nach Zermatt bringen.

Unser Gepäck wird uns bereits am Bahnsteig abgenommen und von einem freundlichen Zugbegleiter in unser Abteil gebracht. Wir nehmen auf den roten Sitzen in unserem Wagen Platz und bewundern erst einmal die riesigen Panoramascheiben, aus denen wir in den nächsten Stunden Schweizer Livekinoprogramm erleben werden.

Im Glacier Express ist es richtig gemütlich.

Im Glacier Express ist es richtig gemütlich.

Die Historie – eine kleine Zeitreise

Aber wie wurde der Glacier Express zu dem, was er heute ist? Dieter Dubkowitsch von der Rhätischen Bahn begleitet uns freundlicherweise ein Stück auf unserer Fahrt und macht mit uns eine kleine Zeitreise: Die erste Fahrt mit dem Glacier Express fand am 22. Juni 1930 statt. Je ein Zugpaar verkehrte zwischen St. Moritz und Zermatt und umgekehrt. Die Reise dauerte ca. 10 Stunden und fand nur in der Sommerzeit statt. Im Jahre 1947 wurde die Strecke durchgehend elektrifiziert, was die Reisezeit deutlich verkürzte. 1982 erfolgte der Durchbruch: Die Umstellung auf Ganzjahresbetrieb. Der Glacier Express verkehrte nun auch in den Wintermonaten. So konnte man die eingezuckerte Bergkulisse nicht nur auf Skiern, sondern auch vom Zug aus bewundern. In den darauffolgenden Jahren kamen die ersten Panoramawagen mit riesiger Fensterfront zum Einsatz.

Glacier Express meets Glacier Express: Im Winter verkehren zwei Zugpaare.

Glacier Express meets Glacier Express: Im Winter verkehren zwei Zugpaare.

Mittagessen im Glacier Express

Vor und hinter den Kulissen sorgt ein engagiertes Team für die Fahrgäste. Viele Mitarbeiter arbeiten schon seit vielen Jahren im Glacier Express. In der kleinen Küche gibt es kurz nach Abfahrt viel zu tun: Das Mittagessen wird frisch zubereitet. Wir schauen den beiden Köchen über die Schulter und sehen schnell: Jeder Handgriff sitzt und man kommt sich trotz des engen Raumes nicht in die Quere.

Impressionen aus dem Glacier Express

Der Glacier Express verbindet den Engadiner Ort St. Moritz über Chur, Disentis/Mustér, Andermatt, Brig und Visp mit Zermatt. Die Schmalspurbahn legt 291 Schienenkilometern zurück, fährt über 291 Brücken, durch 91 Tunnel und überwindet 1.500 Meter Höhenunterschied. Der Panoramazug bietet auf seiner knapp achtständigen Fahrt die besten Aussichten auf die beeindruckende Bergwelt der drei Kantone Wallis, Uri und Graubünden: Unberührte Landschaften wechseln sich ab mit mondänen Kurorten, auf tiefe Schluchten folgen liebliche Täler und malerische Dörfer. Wer es erlebt hat versteht, warum die Fahrt im Glacier Express Traumziel für jährlich über 200.000 Touristen aus aller Welt ist. Am Ende der Reise gibt es in Zermatt noch einmal ein richtiges Highlight zu sehen: Die Majestät der Alpen – das Matterhorn.

Time to say Goodbye

Wem die Fahrt so gut gefallen hat, dass er stets an die schönen Stunden im Glacier Express erinnert werden möchte, dem sei die exklusiv von TAG Heuer angefertigte Glacier-Express Uhr als Andenken empfohlen. Das gute Stück kann im Zug erworben werden. Wir schauen noch einmal im Bordshop vorbei und verabschieden uns von den Mitarbeitern und freuen uns, dass wir dabei sein durften.

Sie machen ihren Job mit großer Leidenschaft: Die Mitarbeiter aus dem Service.

Sie machen ihren Job mit großer Leidenschaft: Die Mitarbeiter aus dem Service.

Im rollenden Steinbock-Wagen werden Souvenirs angeboten.

Im rollenden Steinbock-Wagen werden Souvenirs angeboten.

Unser Schweiz-Trip inkl. Fahrt mit dem Glacier Express zum Nachreisen

Am besten integriert man die Fahrt mit dem Glacier Express in einen kleinen Schweiz-Urlaub. Unsere Tour zum Nachreisen: Amrei, die Autorin dieses Artikels und Florian, unser Fotograf wohnen in Köln und sind von dort nach Zürich geflogen. Der Flughafen Zürich ist von Deutschland aus bestens zu erreichen – es gibt Verbindungen von diversen Fluggesellschaften. Der Flug dauert eine Stunde, wir sind vormittags losgeflogen und ca. um 13 Uhr gelandet.

Nach einem Lunch in Zürich sind wir mit der Schweizer Bahn (SBB) weiter nach St. Moritz gefahren. Die Fahrt dauert – je nach Verbindung – ca. 3 bis 3,5 Stunden. Wir sind am späten Nachmittag in St. Moritz eingetroffen, haben im Hotel eingecheckt und sind nach einer kleinen Ruhepause am Abend wieder losgezogen, um uns im Ort umzusehen und eine Kleinigkeit zu essen. Was in St. Moritz in den Wintermonaten los ist, konnten wir nur erahnen. Im April waren wir genau zwischen Winter- und Sommersaison dort. Viele der prunkvollen Hotels, Restaurants und schicken Boutiquen hatten geschlossen. Wer also St. Moritz in vollen Zügen erleben möchte, der reist am besten in der Wintersaison dorthin. Nichts desto trotz haben wir einen netten Italiener gefunden, der uns ein erstklassiges Menü serviert hat.

Am nächsten Morgen sind wir – nach einem kleinen Spaziergang am St. Moritzersee, der direkt neben dem Bahnhof liegt – um 8:57 Uhr mit dem Glacier Express gestartet.

Nach ca. achtstündiger Fahrt sind wir um 17:10 Uhr in Zermatt eingetroffen. Da die Wintersaison in Zermatt erst Mitte April zu Ende geht, haben wir uns entschlossen, dort zwei Nächte zu verbringen. Unser Aufenthalt in dem kleinen autofreien Bergdorf war erlebnisreich und hat uns fast bis auf 4.000 Meter Höhe gebracht.

Von Zermatt sind wir wiederum mit der Schweizer Bahn in ca. 3,5 Stunden zurück nach Zürich gefahren. Von dort kann man entweder direkt zurück in die Heimat fliegen oder noch einige Tage in Zürich verbringen. Wir haben eine Nacht in Zürich verbracht und sind dann am nächsten Mittag zurück nach Köln geflogen.

Alternativ kann man natürlich auch mit dem Auto oder Zug von Deutschland aus in die Schweiz reisen. Da wir aber in der Schweiz schon jede Menge Kilometer auf den Gleisen zurücklegen wollten und eine Autofahrt schnell im Stau enden kann, haben wir uns für das Flugzeug entschieden. Bucht man ca. sechs bis acht Wochen im Vorfeld, findet man viele günstige Flugangebote.

Wem acht Stunden im Zug zu viel sind – kein Problem. Man kann auch nur ein Teilstück der Route im Glacier Express buchen.

Der Glacier Express zwischen Preda und Berguen. (Foto: Rhätische Bahn)

Der Glacier Express zwischen Preda und Berguen. (Foto: Rhätische Bahn)

Unsere Route in Kürze:

Tag 1: Anreise von Köln via Zürich nach St. Moritz

Tag 2: Fahrt mit dem Glacier Express von St. Moritz nach Zermatt 9

Tag 2 – 4: Aufenthalt in Zermatt

Tag 4: Rückfahrt von Zermatt nach Zürich

Tag 5: Rückreise von Zürich nach Köln

Bei Fragen zur Planung/Route sind wir gerne behilflich.

Beeindruckend: Der Glacier Express auf dem Landwasserviadukt. (Foto: Rhätische Bahn)

Beeindruckend: Der Glacier Express auf dem Landwasserviadukt. (Foto: Rhätische Bahn)

Contact & Tickets

Der Glacier Express wird von der Rhätischen Bahn und der Matterhorn Gotthard Bahn gemeinsam betrieben. Die Fahrt im Glacier Express ist buchbar unter www.rhb.ch/glacierexpress, an jedem bedienten Bahnhof und beim Railservice der RhB (railservice@rhb.ch oder via Telefon +41 (0)81 288 65 65).

Die Fahrt mit dem Glacier Express kann auch mit dem SwissTravelPass von Swiss Travel System gemacht werden. Der SwissTravelPass ist in Graubünden an allen RhB-Bahnhöfen erhältlich oder online unter www.rhb.ch/swisspass.

Der Glacier Express auf dem Landwasserviadukt bei Filisur. (Foto: Rhätische Bahn)

Der Glacier Express auf dem Landwasserviadukt bei Filisur. (Foto: Rhätische Bahn)

Verwandte Artikel:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert