Es ist kalt. 5 Grad Celsius steht auf der überdimensionalen Anzeige. Immerhin haben wir mal eben fast 2.000 Höhenmeter zurückgelegt, um von Les Diablerets (Dorf) auf den Glacier 3000 zu gelangen. Ein Gletscher- und Winterparadies auf – wie der Name schon sagt – 3.000 Meter Höhe.
Die Ski- und Snowboardsaison geht von Oktober bis Mai. Aber auch außerhalb der Skisaison lassen sich hier einige einzigartige Abenteuer erleben.
Die Fahrt mit dem Snow Bus
Wir stehen auf dem Gletscher und warten an der Haltestelle auf den Snow Bus. Ein wenig verrückt kommt uns das schon vor. Hier im ewigen Eis soll gleich ein Bus um die Ecke kommen und uns einsammeln? Aber wir sind in der Schweiz und das schafft Vertrauen. Und so nähert sich tatsächlich kurz vor der angegebenen Abfahrtszeit von weitem ein blau leuchtendes Fahrzeug. Eher Pistenraupe als Bus und daher umso cooler.
Wir steigen ein und lassen uns über den knirschenden Schnee kutschieren. Sicher die angenehmste und sicherste Möglichkeit, das Gletschergebiet zu erkunden.
Es ist toll, diese einmalige Natur aus nächster Nähe zu sehen und wir schauen alle gebannt aus dem Fenster. Eine Spazierfahrt der besonderen Art.
Den Abfahrtsort des Snow Bus erreicht man am bequemsten von der Bergstation via Ice Express Sessellift. Auf der Fahrt mit dem Lift hat man den perfekten Blick von oben auf den Gletscher.
Der Alpine Coaster
Damit keine Langeweile aufkommt, steht schon die nächste Aktivität an: Eine Fahrt mit dem Alpine Coaster.
520° Kreisel, zehn teils steile Kurven, sechs Wellen und drei Jumps. Und das bei bis zu 40 km/h auf einer Strecke von einem Kilometer. Klingt vielversprechend!
Meine Kollegin Andrea Fischer von Trips4Kids und ich trauen uns und steigen in den “World’s Highest Alpine Coaster”. Es macht riesig Spaß, sich durch die Kurven schleudern zu lassen und bei bis zu sechs Meter über dem Boden spürt man die Schwerelosigkeit. Doch keine Angst vor unkontrollierten Geschwindigkeiten: Das Rodeltempo bestimmt jeder mittels Bremshebel selbst.
Eine Fahrt mit dem Alpine Coaster kostet 9 CHF (ca. 8 Euro).
Der Peak Walk by Tissot
Es gibt nur eine einzige Hängebrücke auf der ganzen Welt, die zwei Berggipfel miteinander verbindet. Sie heißt Peak Walk by Tissot und befindet sich auf dem Glacier 3000.
Definitiv das Highlight unseres Besuches auf dem Gletscher. Bereits auf dem Weg zum Peak Walk können wir diesen in seiner ganzen Pracht bewundern. Beeindruckend, wie die 107 Meter lange Brücke zwischen den zwei Berggipfeln hängt.
Ein majestätisches Gefühl, diese Brücke dann selbst zu beschreiten. Leider ist es während unseres Besuches recht nebelig, sodass wir während unseres Gipfelrundgangs keine Aussicht auf Matterhorn, Mont Blanc Massif, Eiger, Mönch und Jungfrau genießen können.
Der Nebel umhüllt den Peak Walk jedoch mit einer mystischen Stimmung. Man weiß, dass es unter den eigenen Füßen viele Meter hinab geht und dort nichts außer schroffer Felsen ist. Aber sehen kann man es durch die dicke Nebelwand nicht.
Nachdem sich für einige Minuten die Sonne gezeigt hat und wir dieses kurze Zeitfenster für’s Fotografieren genutzt haben, zieht es sich wieder zu. Der Peak Walk verschwindet erneut in dichtem Nebel. Doch wir kennen den Weg zurück und stapfen entschlossen in die Nebelwolken.
Der Weg zurück ins Tal
In Les Diablerets ist das Wetter im Laufe des Vormittags aufgeklart und die Sonne strahlt vom Himmel. Auf dem Weg mit der Gondel zurück ins Tal wird es immer grüner und der Nebel verschwindet. Unten angekommen erwartet uns ein schöner Spätsommertag.
Der Glacier 3000
Ein Ausflug auf den Glacier 3000 bietet zahlreiche alpine Abenteuer. Perfekt auch für Nicht-Skifahrer. Neben den von uns erlebten Aktivitäten gibt es sogar die Möglichkeit eines Gletscherfluges oder einer Hundeschlittenfahrt.
Alle Informationen mit vielen eindrucksvollen Videos und Bildern rund um den Glacier 3000 finden sich hier.
Eine Fahrt (inkl. Retour) für einen Erwachsenen auf den Glacier 3000 kostet 79 CHF (ca. 70 Euro). Mit dem Swiss Travel Pass zahlt man nur die Hälfte.
Dieser Artikel ist in Kooperation mit der Region Villars-Gyron Les Diablerets Bex entstanden. Vielen Dank für die freundliche Zusammenarbeit!
Was für eine atemberaubende Landschaft! Ich glaube, dass muss ich auch mal mit eigenen Augen sehen.