Der September in diesem Jahr meint es wirklich gut. Er beschert uns viele Sonnenstunden und laue Temperaturen. Wir nutzen die letzten sonnigen Tage in diesem Jahr, um für ein Wochenende ans Meer nach Holland zu reisen. Es soll nach Zeeland gehen. Zeeland ist eine Provinz in den südwestlichen Niederlanden. Die Provinz besteht aus einer Reihe von Inseln, Halbinseln und einem Stück Festland an der Grenze zu Belgien.
Da im September die Muschelsaison beginnt und in Zeeland die Muschelverarbeitung ein wichtiger Wirtschaftszweig ist starten wir unser Wochenende mit dem Thema Muscheln. Als erstes geht es für uns an Bord eines Muschelkutters. Wir fahren zu den Muschelbänken, um zu sehen, wie die Muscheln aus dem Meer kommen. An den Muschelbänken werden große Netze ins Meer gelassen und nach kurzer Zeit vollbeladen wieder herausgezogen.
Bei gutem Wetter macht eine Fahrt über’s Meer großen Spaß. Die Sonne scheint einem ins Gesicht und der Wind weht einem um die Nase. Eine gute Gelegenheit, um ein paar schöne Erinnerungsfotos zu machen.
Zu Besuch bei Delta Mossel in Yerseke
Nach der Ernte werden die Muscheln weiterverarbeitet, um dann den Weg in die Geschäfte und schlussendlich auf die Teller zu finden. Delta Mossel wurde im Jahre 1978 gegründet und ist in mehr als 30 Jahren zu einem der größten Muschel- und Austernlieferanten Europas geworden. Das moderne Produktionszentrum ist ansässig in Yerseke.
Delta Mossel ist ein familiengeführtes Unternehmen. Der Geschäftsführer Wim van de Plasse führt uns persönlich herum und erzählt, dass all seine Kinder im Unternehmen mitarbeiten.
Die Oesterij in Yerseke
Nach so vielen Informationen wird es Zeit sich auch persönlich von der Qualität der holländischen Muscheln zu überzeugen. Wir kehren in der Oesterij in Yerseke ein. In der Oesterij kann man einen Einblick darüber gewinnen, wie in der Muschel- und Schalentierproduktion gearbeitet wird. Das schönste aber: In der Proeverij hat man die Möglichkeit, die Produkte selbst zu kosten. Hier schließt sich der Muschel-Kreis und wir lassen uns eine Portion Muscheln mit dem passenden Weißwein schmecken.
Informationen über die Oesterij gibt es unter www.oesterij.nl/de/.
Zu Gast in der Bakkerij Sonnemans
Backen ist Handwerkskunst. Die Bakkerij Sonnemans in Burgh-Haamstede nimmt dies wörtlich und legt bei ihren Backwaren noch selbst Hand an. Der kleine Verkaufsraum mit Antiquitäten und Bildern ist genauso individuell wie die freundlichen Mitarbeiter. Man bittet uns in die Backstube zum Backen der berühmten „Zeeuwse Bolussen“, der zeeländischen Zimtkringel.
Natur-Impressionen in Zeeland
Wir machen uns von Burgh-Haamstede auf nach Bruinisse. Auf dem Weg können wir die wunderschöne zeeländische Naturlandschaft bewundern.
Unterwegs mit dem Fischer Henk Jumelet
In Bruinisse treffen wir Henk Jumelet, der uns auf sein Boot einlädt, um uns das Fischen näher zu bringen. Henk ist leidenschaftlicher Fischer. Wir fahren ein Stück raus auf das Meer, damit Henk sein riesiges Fischernetz ausbreiten kann. Da er in der Nacht zuvor bereits bis in die frühen Morgenstunden mit dem Boot unterwegs war, kündigt er schon an, dass die Ausbeute heute Nachmittag wohl eher rar ausfallen wird. In der Tat, als das Netz schon fast komplett eingezogen ist, hängt der erste Fisch darin.
Henk erzählt, dass die Fischerei ein hartes Geschäft ist. Es gibt viel Konkurrenz und man ist oft viele Stunden bei Wind und Wetter auf dem Meer unterwegs. Die Garantie für einen guten Fang gibt einem niemand. An diesem Septembernachmittag sind die Temperaturen lau, aber das wird nicht mehr lange so bleiben: Der Winter steht vor der Tür. Doch Henk macht sein Beruf trotzdem große Freude. Er ist sein eigener Herr und er mag die Facetten der See. Das Glänzen in seinen Augen, als wir den ersten Fisch gefangen haben, ist der beste Beweis dafür.
Einkehr in der Brasserie Vluchthaven
Vluchthaven bedeutet übersetzt Fluchthafen, Zufluchtsort. Das trifft es gut, denn genau so ein Ort ist das Restaurant von Dick Pieter Arkenbout, den alle nur DP nennen. Ein liebevoll-pittoresker Platz mit hübschem Garten direkt am Wattenmeer gelegen. Wie es sich für ein Restaurant mit eigener Hummerzucht gehört machen wir vorher noch persönlich Bekanntschaft mit unserem späteren Essen.
Auf den Tisch kommen frische Krabben, Miesmuscheln spanischer Art, Herzmuscheln und Schwertmuscheln mit Gemüse. Das Beste kommt zum Schluss: Der Hummer.
Es schmeckt phantastisch und es ist faszinierend sehen zu können, wo all diese köstlichen Speisen ihren Ursprung finden. Natürlichkeit und Frische stehen im Vluchthaven an erster Stelle.
Die Atmosphäre ist angenehm ungezwungen. DP kommt gern persönlich an die Tische, um sich zu überzeugen, dass sich seine Gäste wohlfühlen und ihren Aufenthalt bei ihm genießen.
Wie unglaublich fürsorglich und freundlich DP und sein Team sind durfte ich auch im Nachhinein noch einmal erleben: Ich habe meine Sonnenbrille im Restaurant liegen lassen und habe den Verlust erst auf der Rückreise nach Deutschland bemerkt. Ein kurzer Anruf im Restaurant und man schickte mir die Brille nach. Für das nette Team war es selbstverständlich die Kosten für den Versand zu übernehmen. Ich bin begeistert von diesem überdurchschnittlichen Service und weiß so etwas zu schätzen.
Ein Besuch im Vluchthaven lohnt sich also aus so vielen Gründen. Im Frühjahr öffnet das Restaurant wieder. Alle Informationen sind zu finden unter www.devluchthaven.nl/.
Sporty in Zeeland – Vertigo Sports
Was Zeeland alles zu bieten hat sehen wir noch einmal an unserem letzten Tag. Es wird sportlich. Bei Vertigo Sports probieren wir zusammen mit Waldemar Vroegop Powerkiten und Stand up Paddling aus.
Powerkiten
Ein Drachen so groß wie mein Wohnzimmer. Ganze 20 qm groß ist der größte Drachen, den Waldemar im Portfolio hat. Ganz so einfach ist es nicht, die bunten Flugtiere nach oben zu kriegen und vor allem sie dort zu halten. Vor allem nicht, wenn es – so wie heute – am Wind mangelt. Wenn etwas Wind aufkommt schnappen wir uns die Drachen und ziehen und ziehen. Wir rennen über den Sand und versuchen sie in der Luft zu halten. Es macht riesigen Spaß, nach kurzer Zeit hat man sich warm gelaufen und kann vom Alltag abschalten und sich nur noch auf den Drachen in der Luft konzentrieren.
Beim Powerkiten muss man jedoch einige Spielregeln beachten und sollte nicht unbedarft damit beginnen. Eine Einführung so wie wir sie bei Vertigo Sports erhalten haben ist sinnvoll. Immerhin können Fluggeschwindigkeiten von 60 bis 70 km/h erreicht werden, die man sicher unter Kontrolle haben sollte.
Stand up Paddling
Wenn man Stand up Paddler auf dem Wasser beobachtet, dann sieht das gemütlich und locker aus. Versucht man sich selbst das erste Mal beim Stand up Paddling, dann kann es passieren, dass man nach den ersten Sekunden auf dem Board das Gleichgewicht verliert und sehr unelegant ins Wasser fällt. Zwar ist es an diesem Vormittag recht windstill, aber die Dynamik des Meeres wird uns Neulingen doch so einige Male zum Verhängnis, weswegen wir uns erst einmal auf den Knien abstützen und uns langsam an die neue Trendsportart gewöhnen. Es ist ein schönes Gefühl so selbstbestimmt über das Wasser zu gleiten und sein eigener Herr über das Board zu sein.
Wer Lust auf Sport am Strand von Zeeland hat, dem sei Vertigo Sports am Strand Vrouwenpolder empfohlen: www.katoengoes.nl/hotel-de.
100% Katoen – Zu Gast in einem Design Hotel in Goes
Für die Nächte in Zeeland können wir das Hotel Katoen im beschaulichen Goes empfehlen. Ein schickes Design-Hotel mit dem Blick aufs Detail. Die Einrichtung der 23 Zimmer ist eine raffinierte Kombination aus Luxus, Charakter und Schlichtheit.
Dank der optimalen Lage in Goes sind die umliegenden Städte für Tagesausflüge gut zu erreichen und das Hotel Katoen eignet sich als perfekte Homebase.
Weitere Informationen / Buchungen zum Hotel Katoen gibt es unter: www.katoengoes.nl/hotel-de.
Alle Informationen rund um die schöne Provinz Zeeland sind unter www.vvvzeeland.nl/de/ zu finden.