Texel – ja, der Name sagt mir was. Eine Insel in der Nordsee. Mehr weiß ich jedoch nicht. Schön soll es sein und voller Schafe. Für mich Grund genug, die ca. 350 km lange Autofahrt von Köln nach Texel auf mich zu nehmen. Zusammen mit meinem guten Freund und Kollegen Ingo Busch – auch bekannt als Reise-Wahnsinn – mache ich mich auf den Weg.
Die Fahrt läuft entspannt und als wir in Den Helder ankommen, steht die Fähre schon bereit. Nach zwanzig Minuten Überfahrt sind wir auf Texel.
Unsere Unterkunft: Das Hotel de Lindeboom
Wir steuern unsere Unterkunft – das Hotel De Lindeboom – an. Das Hotel liegt mitten im Herzen von Den Burg, dem größten Ort auf Texel.
Bei Anreise mit dem PKW: Das Hotel verfügt nicht über ausreichend Parkplätze vor der Tür, man kann aber zum Ein- und Auschecken mit dem PKW vorfahren. Am besten besorgt man sich vorher die sogenannte e-Vignette. Alle Informationen zur Vignette und zum Parken auf Texel gibt es hier.
Meine Deluxe Suite im Hotel De Lindeboom ist sehr stilvoll eingerichtet und hat einen schönen Blick auf die historische Kirche. Lange halte ich mich jedoch nicht im Zimmer auf, denn die Sonne scheint und ich möchte Den Burg ein bisschen kennenlernen.
Spaziergang durch Den Burg
Vom Hotel De Lindeboom sind es nur ein paar Meter bis zur Fußgängerzone mit vielen kleinen Geschäften. Richtig viel los ist auf dem Stenenplaats: Hier sind zahlreiche Restaurants und Cafés, Schatten spendet ein großer Kastanienbaum. Der perfekte Ort, um nach einer langen Autofahrt ein kühles Bier zu genießen und das bunte Treiben auf sich wirken zu lassen.
Abendessen im Restaurant Het Schoutenhuys
Den ersten Abend läuten wir im Restaurant Het Schoutenhuys in unserem Hotel ein. In einem wunderschönen historischen Gebäude werden hier sogenannte “Gerechies” serviert. “Gerechies” sind tapasähnliche kleine Gerichte, die einen Querschnitt durch die saisonalen Inselspezialitäten bieten. Also die perfekte (kulinarische) Einstimmung auf Texel.
Zum Abschluss dieses gelungenen Menüs gönne ich mir noch einen Gin Tonic aus der Hotelbar. Natürlich mit Texel-Gin. Ein schöner erster Abend auf der Insel.
Hier unser köstliches Menü in Bildern:
Rundreise durch Texel
Den nächsten Tag beginnen wir mit einer Tour im Kleinbus über die Insel. Eine super Gelegenheit, um sich einen ersten Überblick über Texel zu verschaffen. Besonders gut gefällt mir Oosterend an der Ostküste der Insel. Der kleine Ort ist malerisch und perfekt für Fotoaufnahmen – in den vielen kleinen Gassen gibt es eine Menge zu entdecken.
Später führt uns die Texel-Rundreise zum Leuchtturm Eierland. Er liegt an der Nordspitze von Texel und ist mit seiner roten Farbe so etwas wie das Wahrzeichen der Insel. Er ist für Besucher geöffnet. Und da man auf Texel üblicherweise wenig Höhenmeter macht und sich körperlich nicht weiter verausgabt, nehmen wir die 118 Stufen nach oben auf den Leuchtturm auf uns. Oben wird man mit einem herrlichen Ausblick belohnt.
Mittagessen im Kaap Noord
Zum Mittagessen gehen wir in den Strandpaviljoen Kaap Noord. Hier sitzt man gut mit super Blick auf das Meer (egal, ob drinnen oder draußen). Das Essen ist top: Sehr zu empfehlen ist der Burger, das Fleisch ist hervorragend und die Sauce ist köstlich.
Aber auch am Nachmittag kann man es sich im Kaap Noord bei einer Tasse frischem Pfefferminztee oder einem Glas Wein gut gehen lassen.
Wijnhuis Texel
Wein ist ein gutes Stichwort. Nach dem Mittagessen geht es bei uns nämlich mit genau diesem schönen Getränk weiter. Wir haben eine Führung & Verkostung im Wijnhuis Texel gebucht.
Zu meiner Freude befindet sich das Wijnhuis Texel im pittoresken Oosterend. Dort ist es in einem der ältesten Häuser des Dorfes beheimatet. Es ist wirklich spannend, einen Blick in den umfangreichen Weinkeller, in welchem die Inhaber Kräuterbitter und Liköre nach eigenem Rezept herstellen, zu werfen. Bei der Verkostung dürfen wir verschiedenen Liköre probieren. Mein Fazit: Einer besser als der andere. Ein Karamell-Likör durfte als Erinnerung an diesen feucht-fröhlichen Nachmittag mitkommen.
Radtour über die Lämmerroute
Am nächsten Morgen starten Ingo und ich den Tag mit einer Radtour über die Lämmerroute. Damit wir die 35 km lange Tour auch ohne große Anstrengungen überstehen, mieten wir uns jeweils ein E-Bike. Die Route finden wir in einem separaten Führer, welchen wir vom Tourismusverband VVV Texel vor Ort erhalten haben. Die Route ist gut ausgeschildert und der Name hält, was er verspricht: Wir fahren die meiste Zeit durch leuchtend grüne Landschaften und sehen überall Lämmer. Manchmal liegen die kleinen Wesen auch mitten auf dem Radweg und wir müssen Lamm-Slalom fahren.
Ein E-Bike ist auf Texel auch für ungeübte Radfahrer nicht zwingend notwendig, aber der Motor kann gerade bei etwas stärkerem Gegenwind ein bisschen aushelfen. Wir fanden es jedenfalls recht angenehm und haben zwischendurch immer mal wieder den Motor angeschaltet und das E-Bike ein bisschen ausgetestet.
Neben der Lämmerroute gibt es auf Texel auch noch viele andere Fahrradweg, die überall gut ausgeschildert sind.
Käsefondue im Käse-Café Wezenspyk
Da ich ja sehr oft in der Schweiz bin, habe ich in meinem Leben schon das ein oder andere Käsefondue genießen dürfen. Umso spannender finde ich es, nun auf Texel im Käse-Café Wezenspyk auch ein Käsefondue serviert zu bekommen. Das Fondue schmeckt gut und kann mit meinen Käsefondue-Erfahrungen in der Schweiz gut mithalten.
Das Besondere am Käsebauernhof Wezenspyk: Hier führt man die 500 Jahre alte Texeler Tradition, Käse aus Schafsmilch herzustellen, fort. Bei einer Führung erfährt man alles über diese Tradition, die Texeler Schafe und die Käseherstellung.
Lämmer streicheln auf der Schapenboerderij Texel
Nach dem Mittagessen geht es zu meinem persönlichen Highlight auf dieser Reise. Wir besuchen die Schapenboerderij Texel zum Lämmer streicheln. Als ich von diesem Programmpunkt gelesen habe, war ich hin und weg. Die Vorstellung, ein kleines Lämmchen auf dem Arm zu halten, hat mich überzeugt. In diesem Moment wusste ich: Ich muss nach Texel.
Auf dem Schafbauernhof Texel hat man die Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen bzw. in den Schafstall zu werfen. Man ist mitten drin und hat den direkten Kontakt zu 25 verschiedenen Schafrassen sowie zu anderen Kleintieren. Ideal auch für den Besuch mit Kindern. Hier hat man genug Ruhe, sich auf einen Heuballen zu setzen und die Kleinen ganz langsam mit den freundlichen Tieren bekannt zu machen.
Hier einige Impressionen:
Mein persönliches Highlight: Der Moment, in dem ich selbst so ein kleines Wollknäuel im Arm halte. Einfach zuckersüß und zum Dahinschmelzen!
Zu Besuch auf dem Erlebnisbauernhof “De Bonte Belevenis”
Und weil hier auf Texel mehr Schafe als Menschen leben, geht es am späten Nachmittag auf zum nächsten “Schaf-Erlebnis”.
Auf dem Erlebnisbauernhof “De Bonte Belevenis” werden kleine Lämmchen mit der Flasche aufgezogen. Als wir dort eintreffen, quieken die kleinen Wesen schon ganz laut, denn es ist Fütterungszeit. Die Fütterung dürfen wir heute übernehmen. Wer mag, erhält eine Trinkflasche, mit der er jeweils eines der kleinen Lämmer füttern darf. Es ist gar nicht so einfach, die Lämmchen im Zaum zu halten; als sie die Trinkflaschen sehen, wissen sie genau, dass es gleich Milch gibt und springen uns vor Freude alle entgegen.
Aber hier gibt es nicht nur Schafe zu bewundern, eine Katze möchte schmusen und ein Pfau präsentiert uns sein prächtiges Gefieder. Im Gras liegen drei kleine Entenbabys neben ihrer Mutter.
Zum Abschluss unseres Besuches gibt es noch ein bisschen was für den Gaumen: Bei einem kleinen Back-Workshop dürfen wir selbst einige deftige und süße Teilchen herstellen. Diese verkosten wir anschließend bei einem Bier im Garten des Bauernhofs und lassen den Abend gemütlich ausklingen.
Woolness im Hotel Texel
An meinem letzten Tag auf Texel werde ich dann selbst noch zum Schaf (zumindest kurzzeitig). Ich habe mir eine Woolness-Anwendung im Hotel Texel gebucht. Vor Ort werde ich in ein kleines Holzhäuschen geführt, in dem zwei schmucke Holzbetten nebeneinander stehen (Woolness kann man also auch im Doppelpack buchen). Ich werde dann komplett in Schafwolle eingewickelt und so ins Bett gepackt. Nach einer sehr angenehmen Fußmassage lässt man mich für ca. eine halbe Stunde allein und ich kann entspannen. Was morgens um 9:00 Uhr auch sehr gut tut. Die Wolle am Körper fühlt sich angenehm warm und weich an. Zum Abschluss bekomme ich noch einen Tee serviert und werde wieder ausgepackt. Meine Wolle darf ich mitnehmen. Ich glaube, mehr Texel geht nicht!
Mir hat die Woolness-Behandlung gut gefallen, sie passt perfekt zu der entspannten Nordseeinsel. Das Hotel Texel ist ein echter Design-Traum – ein Besuch lohnt sich also auch ohne Woolness.
Mittagessen im Paal 17
Ein weiteres schönes Strandrestaurant auf Texel ist das Paal 17. Es liegt wie das Kaap Noord direkt am schönen Sandstrand. Der Wettergott gönnt uns zwar wieder keinen Lunch an der frischen Luft, aber auch im Paal 17 sitzt man drinnen sehr schön.
Die Karte ist sehr vielseitig, aber ich habe große Lust auf Pasta. Kein Fehler, denn die Nudeln werden mit einer frischen, sehr gut schmeckenden Sauce serviert.
Das Paal 17 ist also ebenfalls eine Location, die ich bei einem Besuch auf Texel empfehlen kann. Insbesondere bei Sonnenschein auf der Terrasse.
Tot ziens, Texel!
Ich habe die Zeit auf Texel sehr genossen und kann die Insel nur jedem, der für ein paar Tage oder auch länger dem Alltag entfliehen möchte, empfehlen. Der Kontakt zu Natur und Tieren ist sehr angenehm und bringt einen schnell zur Ruhe! Texel: Das ist Schaf und mehr.
Diese Reise ist in Kooperation mit dem VVV Texel entstanden. Vielen Dank für die freundliche Zusammenarbeit!
Dein Bericht hat mir gut gefallen – Holland pur! Auf Texel war ich noch nicht, wäre vielleicht mal eine Option. Und “Woolness” klingt Klasse, sehr schön auch das Foto dazu (und ich bin ja eh ein großer Fan Deiner Bilder).
Vielen Dank, das freut mich sehr. Texel wird dir bestimmt gefallen, eine sehr sympathische Insel mit so vielen süßen Schafen. 😍 Vielen Dank auch für das Kompliment mit den Bildern – meine Leidenschaft. 😊